Donnerstag, 13. März 2014



DEBA-Hochhaus / Seniorenresidenz am Westpark Nach dem DEBA-Haus in der Parkstadt Solln handelt es sich bei der heutigen Seniorenresidenz am Westpark um ein weiteres eng mit dem Bauträger DEBA verknüpftes Monument der Münchner Nachkriegsmoderne. Zumindest war mir als Kind der Hochhausturm an der U-Bahnhaltestelle Westendstraße immer als „DEBA-Hochhaus“ geläufig. Vielleicht auch, weil es an alternativen Bezeichnungen mangelte: Das Gebäude war eigentlich als Hotelturm für die Olympische Spiele 1972 geplant, wurde aber erst ein Jahr später fertig. Nach einem kurzzeitigen Hotelbetrieb in den unteren Etagen, wurden die 368 Appartements in dem Haus schon bald ausschließlich als Seniorenwohnungen genutzt.

Das von Fred Angerer entworfene Hochhaus ist durch seine Größenverhältnisse im Münchner Westen nicht zu übersehen. Mit 25 Stockwerken kommt das Gebäude auf eine Höhe von 86 Metern. Auf versöhnlichen Dekor hat Angerer weitgehend verzichtet und dem Wohnturm stattdessen eine skulpturale Wirkung verliehen. Drei vergleichsweise schmale Gebäudescheiben stehen seitlich versetzt parallel zueinander und sorgen mit ihren Ecken und Kanten für Bewegung. Dem Geist der 70er Jahre entsprechend, ist das Hochhaus mit einer Reihe gemeinsamer Einrichtungen ausgestattet: In den ersten beiden Etagen gibt es neben Restaurant und Café auch Arztpraxen, Frisör und einen kleinen Laden. Auf dem Dach des Gebäudes ist eine Sauna eingerichtet sowie eine für alle Bewohner zugängliche Dachterrasse mit weitem Fernblick.

Das alles reicht natürlich nicht, um die schiere Monumentalität des Bauwerks in ein humanes Verhältnis zu setzen. Viel eher lässt sich das den meisten Hausbewohnern bietende Panorama als Rechtfertigung für den sichtlichen Größen- und Höhenwahn heranziehen. Dennoch: wollen die Menschen wirklich in einem derart überdimensionierten „Riesenkasten“ leben? Ganz im Sinne der Intention von münchen modern soll das aber nicht davon abhalten, sich über die Ästhetik des DEBA-Hochhauses zu begeistern. Man muss ja nicht immer alles verstehen und erklären.

Monumental: Das DEBA-Hochhaus hat 25 Stockwerke und ist 86 Meter hoch

Das schmale, scharfkantige Äußere gibt dem Gebäude eine skulpturale Wirkung


Der Garten auf der Dachterrasse des Hauses

Das Geländer der Dachterasse folgt dem Grundriss des Gebäudes

Im Dachgeschoss des DEBA-Hochhauses ist auch eine Sauna untergebracht (© www.panoramasaunamünchen.de)

Ursprünglich sollte das Hochhaus Teil einer umgebenden Wohnbebauung sein
(Abbildung aus der Monographie "Fred Angerer: Architekt, Städtebauer, Hochschullehrer")

Die ebenfalls 1973 entstandenen Wohnblocks an der Zschokke-/Hauzenbergstraße setzen einen guten Akzent
zum DEBA-Hochhaus

1 Kommentar:

  1. Über die Nische auf dem DEBA-Dach sind wir als Kinder immer gern als Mutprobe gesprungen :-)

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